Aufbau einer Sammlung

Aufbau einer antiken Uhrensammlung:

 
vor dem Aufbau einer Uhrensammlung sollten Sie sich darüber im klaren sein, das dieses ein extrem breit gefächertes Sammelgebiet ist. Sie sind gut beraten, wenn sie sich für ein oder zwei Richtungen entscheiden. Sie könnten die Uhren in Armbanduhren und Taschenuhren aufteilen, nach Gehäusematerial oder Zusatzfunktionen wie Chronograph, Kalender, Repetierwerk, Gangreserve oder Weckwerk unterscheiden. Bei Armbanduhren können Sie zwischen Handaufzug und Automatik wählen oder Uhren einer bestimmten Marke oder aus einer bestimmten Zeitepoche sammeln. Sie haben die Möglichkeit unzählige Untergruppen nach Ihren persönlichen Bedürfnissen und Geschmack zubilden.
Vor dem Kauf Ihrer ersten Uhr Sollten Sie sich informieren und ein gewisses Maß an Fachwissen aneignen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Sie dürfen nicht vergessen, das Uhren kleine, feine technische Geräte sind, die im laufe der Jahre auch Verschleißerscheinungen aufweisen. Eine Ersatzteilbeschaffung ist nicht immer möglich. Sie sollten nur funktionstüchtige Uhren mit Garantie und Rückgaberecht kaufen. Auch brauchen Sie einen Uhrmachermeister Ihres Vertrauens, der Sie berät und den Zustand Ihrer Uhren beurteilt. Er sollte auch in der Lage sein eine komplette Revision an antiken Uhren fachmännisch durchzuführen.
 
Pflege und Aufbewahrung einer antiken Uhr:
 
Die mechanische Uhr ist Präzisionsinstrument von höchster Qualität. Sie muß wie alle anderen Maschinen auch regelmäßig gewartet und geölt werden. Trotz der geringen Größe des Uhrwerkes ist eine komplette Revision nur alle drei bis vier Jahre notwendig. Dies ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, das zum Beispiel die Stärke der Unruhzapfen nur wenige Hunderstelmillimeter betragen und sie Tag und Nacht im Einsatz sind. Bei einer Revision muß das Werk komplett zerlegt werden, wenn notwendig müssen die Zapfen der Räder poliert werden, die Bestandteile der Hemmung werden auf ihre Funktion und Maßhaltigkeit überprüft und korrigiert, um nur einige Arbeitsschritte zu nennen. Vor einer Schnellreinigung durch Dilettanten sei eindringlich gewarnt. Lassen Sie zwischendurch ihre antiken Uhren von einem auf alte Uhren spezialisierten Uhrmachermeister überprüfen, um Schäden vorzubeugen. Diese Maßnahme dient auch zur Werterhaltung Ihrer antiken Uhr.
Die antiken Uhren sollten in einem normal beheizten nicht zu feuchten oder trockenen Wohnraum aufbewahrt werden. Es ist zweckmäßig Armband und Taschenuhren in Vitrinen oder geschlossenen Schränken aufzubewahren, da sie dort vor Erschütterungen und Beschädigungen gesichert sind. Die Gehäuse der antiken Kleinuhren sind nicht immer staubdicht, deshalb sollten Sie die Uhren zusätzlich durch Etuis oder einschlagen in weiches Leder schützen.
Ihre Uhren sind Diebstahlgefährdet Objekte weil sie sehr klein und leicht zu transportieren sind. Fertigen Sie deshalb Fotos an und beschreiben Sie die Uhren genau. Dieses erleichtert bei Diebstahl die Nachforschungen, und erleichtert Ihnen die Verhandlungen mit der Versicherung. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Hausratversicherung, ob Ihre Sammlung automatisch mitversichert ist oder ob Sie eine separate Versicherung abschließen müssen.
 
Bewertung einer antiken Uhr:
 
Der Wert einer antiken Uhr hängt von mehreren Kriterien ab. Zum einen ist da das Werk, das Gehäuse, das Zifferblatt, das Glas und das Band. Durch ein nicht funktionierendes Werk verliert die Uhr ca. 70 Prozent Ihres Wertes. Hier ist zu unterscheiden welche Teile des Werkes defekt sind. Sie sollten nur voll funktionstüchtige Uhren kaufen, da Sie als Laie in den meisten Fällen keine grundlegende Überprüfung des Werkes vornehmen können. Ihre Überprüfung wird sich wahrscheinlich auf den Aufzug, den groben Gang in verschiedenen Lagen und Rostspuren des Werkes beschränken. Bei Chronographen können Sie noch die Drückerfunktionen testen. Wenn ein Uhrenverkäufer sie diese Funktionsprüfungen nicht durchführen läßt, sollten Sie vom Kauf Abstand nehmen.
Sie werden kaum ein Gehäuse finden, das nach Jahrzehnten langen Dienst keine Kratzer und Tragespuren aufweist. Durch ein normal bearbeitetes Gehäuse verliert die Uhr nur minimal an Wert. Sollte das Gehäuse verschliffen, ein Anstoß angelötet oder der Boden nicht mehr original sein, ist der Wertverlust schon erheblich. Gläser stellen heute kein Problem dar, es sind fast alle Gläser lieferbar. Bedenken Sie aber, das echte Kristallgläser ( eventuell mit gebogenem Rand ) recht teuer sind, dieses sollten Sie beim Kauf mit einkalkulieren. Es ist natürlich immer schön, ein original und unrestauriertes Zifferblatt auf der Uhr zuhaben. Aber durch ein original und gut restauriertes Zifferblatt mit original Schriftzug ist der Wert einer antiken Uhr gegenüber einer Uhr mit sehr schlechtem Zifferblatt auch zu erhöhen. Aufarbeiten des Zifferblattes oder nicht, muss man von Fall zu Fall entscheiden. Die Lederbänder werden in den meisten fällen neu sein, was aber den Wert der Uhr nicht mindert. Bei Metallbändern sieht es etwas anders aus, sollte das original Metallband fehlen, muss der Wert der Uhr um ca. 10 bis 15 Prozent gemindert werden. Bei goldenen Uhren ist der Verlust noch größer.
Auch sollten Sie bei Risikokauf auf Floh und Antikmärkten ohne Garantie und Umtauschrecht einen Preisabschlag von ca. 50 Prozent ansetzen, denn Sie tragen das volle Risiko und die Kosten für eventuell anstehende Reparaturen. Bei Versteigerungen in seriösen Auktionshäusern ohne Umtausch ist der Preisabschlag ca. 30 Prozent. Hier ist zu bedenken das auf den Zuschlagpreis noch ein Aufgeld und die Mehrwertsteuer kommt. Das geringste Risiko gehen Sie ein, wenn Sie Ihre antiken Uhren im Uhrenfachgeschäft oder renommierten Antiquitätengeschäft mit Beratung, Garantie Umtauschrecht und Service kaufen.
 
 
Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.
 
Ihr Uhrmacher Herbert Ungermann
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